Bestatteralltag und Trauerarbeit. Die Celler Buchautorinnen Karin Brodde („Erinnerungen einer Bestattertochter“) und Dorothea Stockmar („Begegnung zwischen den Welten“) tauschen sich in einer Lesung im Dialog über Tod und Trauer aus. Sie machen die Erfahrung: Wir Menschen sind nicht allein, sondern miteinander und füreinander unterwegs.
Karin Brodde wuchs in einem kleinen Ort am Rande der Lüneburger Heide auf. Ihre Eltern führten neben einem Möbelhaus, einer Bau- und Möbeltischlerei ein Beerdigungsinstitut.
In ihrer autobiographischen Erzählung beschreibt sie, aus der Sicht von Katja, das Leben einer Bestattertochter. Wir werden mitgenommen in die 60-er und 70-er Jahre.
Für sie war es völlig normal im Sarglager Verstecken zu spielen oder beim Ausschlagen der Sargtruhen zu helfen. Trauernde, meist in Schwarz gekleidete Menschen im Büro ihrer Mutter gehörten zu ihrem Alltag. Katja wusste ganz genau, dass sie dann leise, ja fast unsichtbar sein musste.
Für Dorothea ist Trauer berühren und berührt werden, in geteilter Sprachlosigkeit. Sie möchte Menschen ermutigen, sich Zeichen der Hoffnung zuzuwenden. Damit sichtbar werden kann, was über den Tod hinaus verbindet.
Malend und schreibend verarbeitet sie den plötzlichen Tod ihres Sohnes.
Was es bedeutet, mit dem Schmerz zu gehen, weiß sie, denn sie ist seit Jahren als Sterbe- und Trauerbegleiterin unterwegs. Als trauernde Mutter fällt ihr auf, wie viele Menschen sich angesichts von Trauer wegducken. Nicht aus Gleichgültigkeit, sondern vielmehr aus einem Gefühl von Trost- und Hilflosigkeit. Dieser Hilflosigkeit will sie entgegenwirken, indem sie Menschen ermutigt, einen Schritt auf Trauernde zuzugehen.
„Begegnung zwischen den Welten“
Als ihr Sohn mit siebzehn Jahren unvermittelt aus dem Leben gerissen und sie in die Welt der Trauer katapultiert wurde, begann für Dorothea Stockmar eine neue Zeitrechnung.
Ausdrucksstark, mit Tiefgang, zugleich und mit poetischer Einfühlsamkeit beschreibt Dorothea Stockmar die Sehnsucht nach ihrem verstorbenen Kind und die sich wandelnde Einstellung zu ihrer Trauer.
Die Autorin möchte jedem Trauernden zeigen, dass es etwas gibt, was uns über den Tod hinaus mit den geliebten Menschen verbindet.
„Kindheitserinnerungen einer Bestattertochter“
Katja wächst, als Mittlere von drei Geschwistern, in einer Kleinstadt in der Lüneburger Heide auf. Ihre Eltern haben meist sehr wenig Zeit, denn sie führen neben einem großen Möbelhaus auch noch eine Tischlerei. Und ein Bestattungsinstitut.
Der Tod ist schmerzhaft. Der Tod tut schrecklich weh. Die meisten Menschen trauen sich nicht in den großen Raum mit den vielen Särgen hinein. Für das Kind eines Bestatters jedoch ist das Sarglager ein Spielplatz. Ein Ort, der einen auffängt und Geborgenheit schenkt. Sterben, Tod und Trauer gehören zum Alltag der kleinen Katja – denn diesen Beruf erlernte man nicht. Man wuchs einfach hinein.
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1 Bewertung für Nie sind sich Menschen so nah, wie in Worten und Gesten des Abschieds
Piet Henry Records –
Herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung!